Wiens

Im Tagebuch von Johannes Dyck (1826-1898) wurde oft der Name von David Wiens aus Lindenau erwähnt. Einige Zeit lang war er sogar Schulze (Vorsteher, oder auf Russisch Starosta) von diesem Ort. Es wurde im Tagebuch erwähnt, dass der David Wiens eine Frau und Kinder hatte, aber es wurden keine Namen genannt. In der Bewohnerliste von Lindenau 1921-22 steht unter Nr. 98 Wilhelm des David Wiens 26 Jahre alt, also ca. 1895 geboren. Vermutlich lebten seine Eltern 1921 nicht mehr und es gab auch keine Brüder von ihm in der Kolonie Am Trakt. Wilhelm des David Wiens Wurde auch im Urteil des Militärgerichtes vom 19.05.1921 erwähnt. sein Namen steht unter Nr. 4 der freigesprochenen Personen. Ob diese Wiensen mit „meinen“ Wiensen verwandt waren ist mir nicht bekannt. Wahrscheinlich eher nicht, denn David Wiens und Johannes Dyck besuchten sich oft gegenseitig und von Besuchen der Lysanderhöher (meiner) Wiensen war kaum die Rede.

Meine Ur-Ur-Urgroßeltern Peter Wiens (1795-14.08.1878), #694651 und Helene (geb. Wiens, 1793-12.04.1878), #694652 wohnten in Westpreußen in Neumünster-Bergerfeld. Sie gehörten der flämischen Mennonitengemeinde Fürstenwerder an. Im Geburtsregister dieser Gemeinde sind ihre Kinder eingetragen:
-Helene (*10.08.1816), Verheiratet ca.1841 mit Johann Wall (1816-1860), #304196,
-Cornelius (11.10.1817-28.06.1865) Verheiratet mit Catharina Andres
-Peter (08.01.1820-28.11.1820),
-Anna (12.10.1821-12.10.1911), #984115 Verheiratet mit Abraham Regehr, # 984116
-Peter (*07.05.1823-08.06.1877), #1253819, mein Ur-Urgroßvater,
Verheiratet mit Anna (geb. Wiens, 1823-1873)
-Julius (*30.04.1825), #694649 Verheiratet mit Catharina Braun
Die Nachkommen von Julius wohnen in Hamburg
-Catharina (*01.04.1827-30.06.1876), #494547, meine Ur-Urgroßmutter Siebert, Verh. mit Johann Wall, er war Witwer ihrer Schwester Helene, Catharinas 2. Ehe war mit Johann Siebert, meinem Ur-Urgroßvater
-Hermann (27.07.1829-10.07.1844),
-Jakob (08.11.1832-10.06.1834)

Die Linie von Julius Wiens habe ich von der GRANDMA-6 CD-ROM in meinen Stammbaum übernommen. Er war nicht ausgewandert und seine Nachkommen wohnten fast bis zum Kriegsende in Westpreußen. Vor dem Ende des 2. Weltkrieges 1944 waren sie vor der Roten Armee nach Dänemark geflohen und 1948 sind sie nach Deutschland (Hamburg) zurückgekehrt.

Helene war mit Johann Wall (08.01.1816, Schönsee, Gr. Werder, Westpreußen -13.09.1860, Hahnsau Am Trakt, Russland), #304196 verheiratet. Im Geburtsregister der Gemeinde Schönsee sind ihre fünf Kinder eingetragen:
-Helene (*05.06.1842)
-Helene (*04.09.1843)
-Johann (*12.11.1844)
-Peter (*13.11.1845)
-Johann (*09.08.1847)

ofensichtlich waren älteste Helene und Johan als Kleinkinder gestorben. Ob die drei andere Geschwister erwachsen wurden ist mir nicht bekannt. Es könnte sein, dass Johann Wall (*1847) gleiche Person  mit Johann Wall (1848-1917) aus Orloff, Am Trakt war. (Vermutung)
Catharina heiratete am 08.11.1849 ihren Schwager Johann Wall (08.01.1816, Schönsee, Gr. Werder, Westpreußen -13.09.1860, Hahnsau Am Trakt, Russland), #304196 der zuvor mit ihrer Schwester Helene verheiratet war. Sie bekamen mit ihm vier Kinder:

-Julius (*15.02.1852),
Anna (*25.07.1853),
-Justine (01.02.1855-1927) und
-Cornelius (02.05.1858-08.09.1860)
Alle in Mierauerwald Westpreußen geboren.

Johann Wall (1816 – 1860) war der älteste Sohn Johann Wall (1792-1860) und seiner ersten Frau Justine geb. Töws (1787-1824). Vater Johann Wall war einer der Gründer der Ansiedlung Am Trakt und der erste Ältester dieser Gemeinde. Sein Sohn Johann (1816 – 1860) kam erst später nach Russland und starb am nächsten Tag ihrer Ankunft in Hahnsau.
Im Tagebuch von Martin Klassen steht, dass Familien von Johann Wall und Isaak Epp am 12.09.1960 nach 10 Monaten <Wochen?> und 5 Tagen Reise Am Trakt angekommen waren. Am 13.09 wurde Johann Wall plötzlich krank. Es zeigten sich bei ihm Symptome von Cholera. Am selbem Tag war er in Hahnsau gestorben. Dort wurde er am 16.09.1860 beerdigt.
Nach dem Tod ihres Mannes Johanns Wall, heiratete Catharina Johann Siebert (ca.1838-1922) meinen Ur-Urgroßvater Siebert. (s. Fam. Siebert). Sie hatten ihre Wirtschaft in Orloff. Im Tagebuch von Johannes Jantzen (1823-1903) steht, dass am 30.06.1876 Frau Siebert von Orloff am Nervenfieber gestorben war und am 05.07.1876 beerdigt wurde. An einer anderen Stelle steht: „ 11. Aug. 1881 am Abend, Sieberts in Orloff alles abgebrannt durch Tabakraucher.“ Es wurde mir erzählt, dass die Wirtschaft von Johann Siebert abgebrannt war und er später alles neu aus Stein in Ostenfeld aufgebaut hatte. Ich bin davon ausgegangen, alles an einem Ort – Ostenfeld geschah, aber es könnte sein, dass nach dem Brand in Orloff er in Ostenfeld seine Wirtschaft neu aufgebaut hatte. (Vermutung, aber sehr wahrscheinlich)

Meine Ur-Urgroßeltern

Peter Wiens (07.05.1823, in Neumünster-Bergerfeld, Westpreußen – 08.06.1877, in Lysanderhöh, Am Trakt, Russland) heiratete am 11.07.1850 Anna Wiens (27.02.1823, in Neumünster-Bergerfeld, Westpreußen – 22.01.1873, in Lysanderhöh, Am Trakt, Russland). Ihre Eltern waren Cornelius Wiens und Anna, geb. Epp (06.1777 – 24.12.1856, in Baiershorst, Westpreußen).  Sie hatten fünf Kinder, die erwachsen wurden. Das Heiratsdatum sowie die Geburtsdaten (bis auf Peter) stammen ebenfalls aus dem Geburtsregister Fürstenwerder:

Peter (16.02.1853-31.03.1931), #1253826
Kornelius (27.01.1854-27.03.1881), #19133
Julius (04.06.1856-08.01.1926), #1253831, mein Urgroßvater,
-Hermann (17.12.1857-21.02.1858)
Anna (16.02.1859-02.10.1884), #1157798 und
Helene (30.03.1862-05.01.1904), #1253833.

Alle, bis auf Peter in Baiershorst Westpreußen geboren.

Im Buch „Ritas Leute“ von Ulla Lachauer  steht: „Peter Wiens, Sohn des Peter Wiens und seiner Ehefrau Anna, geborene Wiens, wurde am 16. Februar 1853 in Marienau geboren, morgens um 6 Uhr.“ (Könnte sein, dass die Eltern nach ihrer Heirat eine Weile in Marienau gelebt haben. Sind dann aber Zurück nach Baiershorst gegangen. Ist nur eine Vermutung von mir.)

Es war mir schon immer interessant gewesen den Ort zu sehen von wo meine Vorfahren Wiens nach Russland ausgewandert waren. Im Herbst 2017 habe ich meinen Traum erfüllt. Wir sind mit meiner Frau nach Gdansk in Polen gefahren. Von dort haben wir die Ortschaften die mir aus meiner Ahnenforschung schon bekannt waren angesehen. Orte wie Fürstenwerder, Beiershorst, Lichtenau, Heubuden, Schönsee, Marienburg. Heutzutage haben sie alle polnische Namen.

Wybicko-Beiershorst
Wybicko-Beiershorst
Wybicko-Beiershorst

Beiershorst heutige Wybicko sieht heutzutage ziemlich trostlos aus. Es sind ein Paar heruntergekommene Gebäude zu sehen, die vermutlich aus den 1970er Jahren stammen. Das einzige, was an die alte Zeiten erinnert ist der Kopfsteinpflaster der einziger Strasse im Ort.

In seinen Erinnerungen schreibt Jakob Wiebe (1887-1967) über Beiershorst, den Geburtsort seiner Mutter Sara Fröse (1848-1917), #19370: „Ihr Elternhaus stand an der Linau in Beyershorst. <…>Mutter sprach auch zuweilen mit freudigem Stolz von ihrer Kindheit, von den Schönen Linau auf welcher so manche Bootsfahrten gemacht wurden. Das Wasser sei dort so tief, dass man gar keinen Grund finden konnte. Das Eis im Winter war spiegelblank aber so schwarz wie Tinte.“

Den Fluss Linowa hatten wir nicht gesehen, den der lag doch etwas abseits vom heutigem Wybicko-Beiershorst.

Zulawki das frühere Fürstenwerder ist auch heute noch ein grosser Ort in dem man einige Gebäude sehen kann, die wahrscheinlich noch meine Vorfahren gesehen hatten.

Zulawki-Fürstenwerder
Zulawki-Fürstenwerder
Zulawki-Fürstenwerder

Die Familie Peter Wiens war am 28 Mai 1869 von Beiershorst in Westpreußen zusammen mit den Familien C. Fröse und Ens aus Orloff In Westpreußen nach Russland ausgewandert (aus dem Tagebuch Joh. Jantzen).

Familie Wiens hat sich in Lysanderhöh in einer Mennonitensiedlung Am Trakt niedergelassen. Es ist bekannt, dass mein Urgroßvater Julius zu diesem Zeitpunkt 13 Jahre alt war.

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