Hahnsau

Alle Dörfer der Kolonie Am Trakt: Hahnsau, Köppental, Lindenau, Fresenheim, Hohendorf, Lysanderhöh, Orloff, Ostenfeld, Medemtal, Walujewka

Ortsname: Hahnsau

genannt nach dem Leiter des Fürsorgekontors für Neurussland in Odessa, Eduard von Hahn.

Weitere Ortsnamen: Hansau, Ганс-Ау, Гансау (1890, 1908, 1920), Nowaja Kamenka, Каменное; Ново-Каменка.

Ortsnummer: D0003 auf der Webseite Chortirtza http://chort.square7.ch/Pis/Orte.pdf

Kolonie (menn.): Am Trakt

Admin. Zuordnung: Gouv. Samara/ASSRdWD/ Kanton Selmann. Bis 1917 – Самарская губ., Новоузенский у., Малышинский колон. окр.; Zu Sowjetzeiten – Покровский уезд, Саратовской губернии (1920); АССР НП, Лизандергейский/ Куккусский (Вольской)/ Зельманский (Ровненский) к-н/ Тарлыкский (Куккусский) р-н.

Gründungsjahr: 1854

Gegründet von den aus Westpreußen ausgewanderten Mennoniten.

Koordinate: 46°22′ E, 50°59′ N

Landfläche: 1610 Desjatin (1857; 24 Höfe und 3 landlose Familien).

Einwohnerzahl: 207 (1854), 163 (1856), 97 (51 m. 46 w.) (1856), 109 (61 m. 48 w.) (1857), 50 (1859), 129 (1865).

Konfession: mennonitisch

GRANDMA 7: In der „Grandma 7“ CD sind 59 Mennoniten, die in Hahnsau, Am Trakt geboren sind, beschrieben.

Zusatzinformationen: Das Dorf lag auf der Wiesenseite und war das erste in der neuen Kolonie Am Trakt. Zu den Gründern  gehörten Lehrer Johann Wall aus dem Danziger Gebiet, der mit Klaas Epp im Herbst 1851 in Petersburg Verhandlungen über die Ansiedlung von 100 Mennonitenfamilien aus Preußen geführt hatte. Epp und Wall hatten im Winter 1852/53 mit 22 Familien an der Molotschnja überwintert. Im August 1853 zogen einige Familien unter Führung von Klaas Epp weiter und erreichten im September das lutherische Dorf Warenburg an der Wolga. Dort überwinterten sie das zweite mal. In der Zeit hatten sie sich auf die Gründung ihrer neun Kolonie und deren ersten Dorfes Hahnsau vorbereitet.

1856 zog die Familie David Bestvater aus Hahnsau nach Köppental und Familie Jakob Pauls nach Lindenau – insgesamt 7 Personen.

Hahnsau erhielt bereits urbar gemachtes Land. 

1880, bedingt durch religiöse Lehre von Klaas Epp (Junior) zogen fast alle Bewohner von Hahnsau nach Mittelasien aus. Das Land samt Gebäuden und Inventar kauften zwei Brüder Miller aus Warenburg auf. Später verkauften sie es weiter an russische und ukrainische Bauern. Nach dem Auszug nach Mittelasien blieben in Hahnsau einzelne Mennonitenfamilien, die aber in den nächsten 15-16 Jahren das Dorf auch verlassen hatten.

Heute existiert dieses Dorf nicht mehr.

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