Johann Quiring (1851-1912)

Johann Quiring (1851-1912)
Älteste Johannes Quiring. A Pilgrim People II

Johann Quiring (12.09.1851, Tessendorf bei Marienburg, Westpreussen – 21.04.1912, Köppental, Am Trakt, Russland), #342363 war 1856 mit seinen Eltern nach Köppental, Am Trakt, Russland eingewandert. Seine Eltern Jakob Quiring (23.02.1821, Tessendorf bei Marienburg, Westpreussen – 21.11.1881, Köppental, Am Trakt, Russland), #342361 und Maria, geb. Bartsch (18.02.1821, Caldowe, Westpreussen – 19.05.1890, Köppental, Am Trakt, Russland), #342362.

Eltern Von Johann Quiring – Jakob Quiring und Maria, geb. Bartsch mit dem Sohn (vermutlich) Johann. Zugeschickt von Elsa Funk-Schlör

Am 10.09.1874 heiratete Johann Quiring Marie Hamm (10.05.1849 – 06.05.1885, Köppental, Am Trakt, Russland), #138304. In dieser Ehe wurden Geboren:
–Jakob (01.07.1875 – 27.10.1942, New York, USA), #1367153, verheiratet mit Dorothea Haury, (29.03.1883 – 21.04.1958), #777272
–Johannes (05.05.1876 – 1935), #1454138, verheiratet mit Maria, geb. Herm. Bartsch (ca. 1884 – ca. 1935)
–Marie Luise (19.10.1877 – 20.04.1879), #1454139
–Anna (25.06.1879 – 23.09.1880), #1454141
–Maria (22.04.1880 – 20.11.1945), #1454142, verheiratet mit Jakob Neufeld
–Elisabeth (25.10.1881 – 28.01.1883), #1454140
–Barbara (27.05.1883 – 18.03.1947, Köppental, Kirgisien, UdSSR), #1310369, verheiratet mit dem Lehrer Johannes Funk (30.12.1883 Lindenau, Am Trakt, Russland – ca. 1944), #1310370.
–Justine Elise (29.04.1885 – 12.12.1937), verheiratet mit Johannes Thießen(1884, Köppental, Am Trakt, Russland – 18.05.1935), #1454143

Im Tagebuch von Johannes D. Dyck steht am 24.04.1885 a.S.: .…. wir erfuhren, das vorige Nacht, gegen 3 Uhr, die Frau Johann Quiring gestorben sei. Wie man glaubt am Nervenfieber, nebst Unterleib Entzündung. Alles in Folge der vor acht Tagen erfolgten Entbindung. …

Kinder Johann Quiring und Maria Hamm- v. li:
Barbara, Johannes, Maria, Jakob, Justina. (könnte auch anders sein. AW). zugeschickt von Elsa Funk-Schlör

Es gibt einige Briefe, die Maria Quiring, geb. Hamm an ihre Eltern und Geschwister in Turkestan geschrieben hat. Aus denen kann man sich einen Einblick in den Alltag jener Zeit verschaffen. Z.B. wie sie um das leben ihrer kleinen Tochter Elisabeth bangen musste, dass sie mit ihrem Mann und Kindern mit dem Gedanken einer Auswanderung gespielt hatten, über den Stress, den Maria hatte bei der Vorbereitung zur Amtseinführung ihres Mannes. Diese Briefe hat Elena Klassen von Handschriftlichen Originalen abgeschrieben, Willi Fese und Willi Risto haben Korrekturen gemacht und Fussnoten hinzugefügt:

Briefe von Maria Quiring, geb. Hamm und Johann Quiring

Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Johann Quiring am 10.06.1886 Marie, geb. Franz Suckau (06.01.1859, Brodsack bei Neuteich, Westpreussen – 25.12.1918, Köppental, Am Trakt, Russland), #1156979.

Johann Quiring mit seiner zweiten Frau Maria, geb. Franz Suckau und vermutlich mit der jüngsten Tochter Anna Marie. Zugeschickt von Elsa Funk-Schlör

Über diese Hochzeit schreibt Johannes Dyck (1826-1898) in seinem Tagebuch am 29.05.1886 (a.St): Donnerstag. … Auf Johann Quiring seine Hochzeit bei Suckaus. 25°. Im Garten war es abends wunderschön. Transparente und farbige Papier Laternen (Lampionen), verliehen dem ganzen einen zauberhaften Charakter, man glaubte sich in die wunderbaren Erzählungen von 1001 Nacht versetzt.
In dieser Ehe wurden weitere fünf Kinder geboren:
–Friedrich Franz (09.04.1887 – 21.09.1910, Köppental, Am Trakt, Russland), #1454144,
Alexander (15.08.1888 – 12.06.1942), #665091, verheiratet mit Anna, geb. Dyck (04.08.1899, Lysanderhöh, Am Trakt, Russland – 21.11.1942, Tadshikistan, UdSSR), #665095
–Helene (23.04.1890 – 11.09.1890), #1454145
Franz (18.08.1892 – nach 1938), #665080 verheiratet mit Anna, geb. Jakob Fröse (08.12.1902, Lysanderhöh, Am Trakt, Russland – 20.11.1991, Detmold, NRW, Deutschland), #1032880
–Anna Marie (03.05.1897 – 10.07.1988, Bergthal, Kirgisien, UdSSR), #1454146, verheiratet mit Johannes Klaaßen(21.04.1894, Ostenfeld, Am Trakt, Russland – 06.12.1966, Bergthal, Kirgisien, UdSSR), #1454147 Alle Kinder in Köppental, Am Trakt, Russland geboren.

Kinder von Johann Quiring mit Ehepartner. V. li:
Alexander Quiring (1888-1942) mit Anna, geb. Dyck (1899–1942)
Johannes Quiring (1876–1935) mit Maria, geb. Bartsch (1884 – ca. 1935)
Johannes Funk (1883-ca. 1944) mit Barbara geb. Quiring (1883-1947)
Jakob Neufeld (1861-1929) mit Maria Quiring (1880-1945), Johannes Thießen (1884-1935) mit Justine Elise Quiring (1885-1937), Johannes Klaaßen (21.04.1894-1966) mit Anna-Marie Quiring (1897-1988), Franz Quiring (1892-nach 1938) mit Anna, geb. Jakob Fröse (1902-1991). Foto vermutlich 1927 oder später aufgenommen, denn Fanz Quiring war ab Frühling 1927 in der Verbannung und sein Bild wurde später eingefügt. AW. Foto zugeschickt von Elsa Funk-Schlör

Johann Quiring war Lehrer und Prediger in der Kolonie Am Trakt.
Im Bericht Bericht der Selbstverwaltung des Kreises Novousensk für das Jahr 1908 (russisch) steht , dass Johann Quiring eine Ausbildung in Saratow nicht zum Abschluss brachte und wurde als Hauslehrer zugelassen. Er unterrichtete 1871-1872 an der Schule in Fresenheim, 1872-1890 in Köppental mit einem Jahresgehalt von 150 Rubel. Im Jahr 1885 bekam er für seine Tätigkeit eine Silbermedaille.
Über seine Tätigkeit als Prediger steht im Tagebuch von Johannes Dyck (1826-1898) am 01.11.1881: … Sonntag sind die zwei neugewählte Prediger P. Wiens und Joh. Quiring ordieniert…Am 29.11.1881: …. Joh. Quiring heute seine Antrittspredigt gehalten.
Am 23.09.1884: Sonntag…. Fuhr ich und Mama nach Lysanderhöh, und von dort nach Orloff zur Kirche, wo die Wahl eines Kirchenältesten stattfand. Fröse erhielt 2, Johann Epp 10, Is. Epp 1, Aron Wiebe 44 und Joh. Quiring 81 Stimmen, mithin war Quiring mit einer großen Majorität gewählt. Und ist nach meiner Ansicht diese Wahl für unsere Kirchengemeinde aufs Beste ausgefallen. Am 14.10.1884: Sonntag. In der Kirche große Festligkeit. Johann Quiring ins Ältesten Amt eingeführt und befestigt, vom alten Herrn Töws. Von auswärtigen Geistlichen war nur Pastor Störkel von Norka gekommen. …Am 11.11.1884: Sonntag. … In der Kirche Abendmahl. Quiring fungierte zum ersten Mal als Ältester, aber es ging ihm sehr geläufig…. Am 11.05.1889.: In Lichtenau <Molotschna> auf der Bundeskonferenz. Bei Abr. Wiebs zu Mittag, wo 7 Älteste und noch viele andere Gäste waren. <Auch Johann Quiring von Am Trakt war dabei.  AW> 
Johann Quiring übernahm das Ältesten Amt als Nachfolger von David Hamm (04.10.1822, Ladekopp, Gr. Werder, Westpreussen – 02.03.1894, Köppental, Am Trakt, Russland), #4685.
In seinem Buch „Am Trakt – eine mennonitische Kolonie im mittleren Wolgagebiet“ schreibt Johannes Dyck (1885-1948): Johann Quiring war ein Mann mit sehr guter Bildung und Rednergabe. Er war unbedingt eine bedeutende Persönlichkeit, dessn besondere Charaktereingenschaftdarin bestand, sich stets etwas reserviert zu verhalten, so dass vielleicht infolgedessen nicht nur seine eigene seelsorgerische Tätigkeit, sondern auch die des ganzen Lehrdienstes sich meistens nur auf die Kanzel beschränkte, wie es eben zu jener Zeit mehr oder weniger allgemein üblich war. Älteste Quiring … hat zwecks Erlernung der russischen Sprache und seiner weiteren Ausbildung in Theologie das Mariensker geistliche Seminar in Saratow besucht und auch beendigt.
Auf der WebSeite der Familie Quiring: (http://www.quirings.de/lebenslaeufe/ct-menu-item-70)
steht, dass Johann Quiring ein sehr begabter und erfolgreicher Lehrer und Prediger war und wurde weit über seine eigene Niederlassung bekannt. In seiner Arbeit als Vorsitzender der Bundeskonferenz (Generalkonferenz der russischen Mennoniten), die er 3 Jahre ausübte, besuchte er viele Sitzungen. Seine Aktivitäten weitete er auch in die Nachbarprovinzen Ufa und Orenburg aus. Im Namen aller Mennoniten führte ihn eine Reise auch nach St. Petersburg. Sein Sohn Jakob, Evangelist, Pädagoge und Gelehrter, ging nach Amerika.

In den Jahren 1891-1892 herrschte infolge einer Dürre und dadurch verursachten Missernten eine Hungersnot in den Dörfern an der Wolga. 1891 verfasste Johannes Quiring einen Brief an die Glaubensbrüder in Westpreussen, in dem er die Lage beschrieb und sich für die Hilfe bedankte.

Hier dieser Brief

Barbara, geb. Johann Quiring mit Ehemann Johannes Funk. 1917 als Johannes Funk im Sanitätsdienst in St. Petersburg war. Zugeschickt von Elsa Funk-Schlör
Justine Thießen geb. Joh. Quiring mit Sohn Alexander. Foto von Helmut Siebert
Friedrich Franz Quiring (1887-1910). Zugeschickt Elsa Funk-Schlör
Brüder Quiring Friedrich (li) und Franz (re) beim Forsteidienst. Foto von der Seite Familie Quiring
Alexander Quiring 1927. Foto aus dem Buch A Pilgrim People I
Franz (1892–nach 1938). Zugeschickt von Elsa Funk-Schlör
Anna Maria Quiring.  Foto von K. Ebermann
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