Peter Joh. Siebert (1903-1938)

Peter Joh. Siebert
Maria Peter Bergmann

Peter Siebert (01.11.1903-19.12.1937), #1254560 war mit Maria geb. Peter Bergmann (06.03.1906-11.04.1988), #1254686 verheiratet. Sie wurde auch Tante Mimi genannt. (Ihre Schwester Anna war mit Johannes Esau verheiratet). Sie hatten vier Kinder:

Maria, (25.10.1927, Am Trakt, UdSSR – 27.11.2013, Deutschland), #1254865

Helene, (*18.08.1929), #1254585, verheiratet mit Emil Lorenz.

Viktor, (20.07.1933, Ostenfeld, Am Trakt, UdSSR – 2007, Deutschland), #1254497, verheiratet mit Maria geb. Quiring.

Peter, (1938, Orloff, Am Trakt, UdSSR-ca.1943, Tomsk, UdSSR).

1927 wollte Peter Siebert mit seiner Familie auch nach Deutschland auswandern, aber er hatte aus dem misslungenen Versuch seines Bruders Johannes gelernt und war erst gar nicht nach Moskau gereist.

1933 herrschte in den Dörfern Am Trakt eine große Hungersnot. Peter Siebert hatte den ganz armen und besonders leidenden Leuten Getreide vom kolchoser Saatgut gegeben. Für dieser Tat wurde er verhaftet und in den Knast in Saratow (Ostrog) eingesperrt. Es wurde keine Rücksicht genommen, dass er vor Kurzem für seine gute Arbeit in der Kolchose mit einer Reise nach Moskau zu einer landwirtschaftlichen Ausstellung ausgezeichnet wurde.

Im Sommer erkrankte er an Dysentery (Ruhr), die im Knast ausgebrochen war und sein Bruder Jakob durfte ihn halbtot nach Hause holen. Peter erholte sich nur ganz langsam und überwinterte mit seiner Familie im Lehmhaus von Jakob Siebert. Dort wurde auch sein Sohn Viktor geboren.

Im Sommer zog die Familie nach Orloff um. In ein Haus, das von den Vertriebenen leer geblieben war. Später hatte Peter für seine Familie ein kleines Häuschen in Orloff gekauft. Im Sommer kam er oft nach Ostenfeld um seinem Bruder Jakob beim Verlegen von Holzfußboden im Lehmhaus zu helfen.

1937 wurde Peter Siebert wieder verhaftet, weil ihn jemand angezeigt hatte. Er soll durch seine hohe Leistung bei der Getreideernte die Pferde zu Tode gequält haben. Er wurde vom Dreier Gericht zum Tode verurteilt und am 19.12.1937 in Engels erschossen. Seine Mutter Helene Siebert ist nach dem Tod ihres Sohnes nach Orloff gegangen um der Schwiegertochter (Tante Mimi) bei der Kinderpflege zu helfen.

1941 wurde die Familie von Peter Siebert mit allen anderen Wolgadeutschen nach Sibirien, Gebiet Tomsk Deportiert. Im Herbst wurde Mutter Maria in die Trudarmee nach Kriwoschtschökowo einberufen. Die Kinder konnten aus dem Dorf nach Tomsk umziehen. Dort arbeitete Tochter Maria in einer Ziegelei und bekam Pajok (Essensration) für ihre Arbeit. Sie erkrankte an Typhus, sowie ihr jüngster Bruder Peter. Peter war an der Krankheit gestorben. Dass Maria überlebt hatte auch keiner gedacht. Doch sie wurde wieder gesund. Nach dem Krieg Wohnten die Geschwister in Tomsk. Ihre Mutter Maria hatte die Trudarmee auch überlebt und Wohnte bei ihrer Tochter Maria.

Leni P. Siebert
Viktor P. Siebert mit Ehefrau Maria geb. Quiring
search previous next tag category expand menu location phone mail time cart zoom edit close