Erinnerungen von Dietrich K. Wiens (1919-1998)

Auf die Bitte meiner Söhne beginne ich mit der Beschreibung von vergangenen Zeiten. Über unsere mit meiner Frau Herkunft. Über unsere Eltern und Grosseltern, denn über unsere Urgrosseltern ist uns beiden kaum etwas bekannt.

Eure Vorfahren, liebe Kinder, wurden geboren und lebten im Gebiet Saratov, auf dem linken Wolgaufer. Genauer gesagt in der Steppe etwa 40-50 km vom der Wolga entfernt. Die  Entfernung zwischen unseren Dörfern betrug ca. 130-140 km, so gesehen sind wir mit Mama „Landsleute“. Ihr Dorf Rodionowka lag an einem kleinen Nebenfluss des Flusses Irgus, der in der Wolga mündet und mein Dorf Lysanderhöh lag auf einer flachen, wie eine Tischplatte Ebene. Es gab weder Flus noch kleinen Graben. Das zu uns nächstgelegene Flüsschen Werschinka war 8 Werst vom Dorf Köppental entfernt, dem Ort wo meine Mutter – eure Oma geboren war.

Ich kann mich erinnern, dass wir im Jahr 1927-1928 zu Besuch bei Tante Helene (Vaters Schwester) waren. Bei ihnen im Obergeschoss stand auf einem Stativ ein altes Fernrohr. Es war ein sonniger Nachmittag jemand hatte das Fernglas in die Steppe gerichtet und wir konnten folgendes Bild beobachten: es steht ein Kamel vor einem Wagen eingespannt und ein Mann mit Forke lädt Heu auf den Wagen. Alles war so deutlich zu sehen, dass wir unseren Augen nicht trauten, denn ohne Ferngas konnten wir mit unseren jungen Augen nicht mal einen Punkt in der Steppe ausmachen.

Könnt ihr euch vorstellen – es gab keinen kleinen Hügel, keinen Graben oder Wäldchen nur flache Ebene, die sich auf viele Kilometer erstreckte.

Also zu unseren vorfahren.

Im Jahr 1869 kam mein Urgrossvater Peter Wiens mit drei Söhnen: Peter, Kornelius und Julius aus Ost <West>Preußen nach Russland. Der älteste von ihnen Peter, mein Großvater väterlicher Seite hatte sein Haus im Dorf Lysanderhöh gebaut.

Großvater, euer Urgroßvater war am 16.02.1853 geboren und starb am 31.03.1931. Er war ein Bauer und baute überwiegend Weizen an. Ausserdem interessierte er sich für Medizin. Er behandelte Bekannte und Verwandte mit überwiegend Homöopathischen Mitten. Er bekam Medizinische Fachliteratur sowie Medikamente aus Deutschland. War im Kontakt zu anerkannten und erfahrenen Ärzten. Diese Beschäftigung machte ihn in der Umgebung zum Doktor Wiens.

Sein guter Ruf war in den in den umliegenden Dörfern vielen bekannt. So kamen zu im in Behandlung nicht nur Deutsche, sondern auch Russen aus den Nachbardörfern. Ich kann mich noch gut erinnern, dass vor seinem Haus oft Wagen standen, mit denen kranke Menschen zum Großvater zu Behandlung gebracht wurden. Er hatte nach seinem Wissen und Kräften allen geholfen. Das ging bis 1927, den danach wurde ihm das Praktizieren von den Behörden verboten, weil er kein Zeugnis über eine Ausbildung hatte und Behandlung mit Heilkräutern von der Sowjetregierung nicht anerkannt wurde. Das gleiche Schicksal traf auch Onkel Julius, der die Heilkunst von seinem Vater übernommen hatte. Als jüngster Sohn wohnte er mit seiner Familie in Großvaters Haus. Anfang der 1920er Jahren jedoch konnte sich mein Großvater voll seiner medizinischen Tätigkeit widmen, denn seine Landwirtschaft hatte sein Sohn Julius übernommen.

Mein Vater erzählte, dass Großvater niemandem in Hilfe abgesagt hatte. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde zu ihm ein russischer Soldat gebracht, der wegen seiner Krankheit – Tuberkulöse, aus der Armee entlassen wurde. Der junge Mann konnte nicht mehr gehen und alle andere Ärzte konnten ihm nicht mehr helfen. Nach dem Großvater ihn untersuch hatte, sagte er: „ Mit Gottes Hilfe versuche ich dir zu helfen“. Er gab ihm Kräuter und und einen Plan, wie er sie einnähmen soll. Ein paar mal danach kamen seine Verwandte und holten weitere Medizin für den Patienten ab. Nach einiger Zeit kam ein junger Mann zu Großvater angeritten und es war sein geheilter Patient.

Großvater war auch körperlich ziemlich kräftig gebaut. Einst wollte er mit seinem Freud einen Zuchtbullen holländischer Rasse schlachten. Der Bulle war gefährlich, denn er hatte schon einige male Menschen angegriffen. Bei uns wurden die Rinder geschlachtet in dem man ihnen in den Schädel hinter den Hörner ein Messer einrammte. Das gelähmte Tier fiel um und danach wurde ihm die Kehle durchgeschnitten um das Blut abzulassen.

Als der Großvater mit dem Messer für den Stich ausgeholte, hatte der Bulle mit einem Ruck das Seil, mit dem er gefesselt war gerissen und sich dabei an dem Messer verletzt. Das Tier brüllte auf und ging auf den Großvater los. Er machte einen Schritt zur Wand, warf das Messer zur Seite, packte den Bullen an den Hörnern und warf ihn mit einem Ruck zum Boden. Der Freund ein schmächtiger Mann war zum Schutz auf eine Leiter geklettert. Der Großvater schrie: „ Her mit dem Messer!“ Der tat das in aller Eile und Großvater konnte dem Bulle die Kehle durchschneiden. Mann kann sehen, dass Großvater viel Kraft hatte und bei einer Gefahr hatte sie sich wahrscheinlich noch verdoppelt.

Großvaters Brüder Julius und Kornelius wohnten in Ostenfeld und hatten dort eigene Familien gegründet. Für uns waren es schon entfernte Verwandte und wir hatten nur wenig Verkehr mit ihnen. Die Nachkommen dieser Brüder waren für uns schon Cousins zweiten Grades.

Unser Großvater brachte schon in Russland (Lysanderhöh) Katharina Bergmann, meine Großmutter in sein Haus. An sie kann ich mich leider nicht erinnern. Wiensen so wie Bergmanns waren keine reiche, aber wohlhabende Leute.

In dieser Ehe wurden sieben Kinder geboren, meine Onkels und Tanten von väterlichen Seite:

Katharina– die älteste, verheiratete Töws war früh gestorben, an sie kann ich mich nicht erinnern. Sie hatte eine einzige Tochter Helene, verheiratete Fröse. (Nach deren Geburt war Mutter Katharina gestorben).

Zweiter war Onkel Abraham, geboren am 26.08.1878. Nach seiner Heirat mit Agatha Klassen, hatte Großvater für ihn ein Stück Land auf einem Chutor, unweit von Lysanderhöh gekauft.

Ihre Kinder:

  • Agatha, starb noch in der Heimat 1921,
  • Peter, starb in der Trudarmee 1943
  • Johannes, starb in Karaganda 1979
  • Helene, starb in Deutschland
  • Jakob, starb in Karaganda 1992
  • Maria, starb in Deutschland 1994

Nach Tante Agathes Tod heiratete Onkel Maria Reimer. Aus dieser Ehe stammen drei Kinder:

  • Heinrich
  • Abram
  • Katharina

Diese sind mit ihren Familien 1989-1991 nach Deutschland ausgewandert. Ihre Mutter Maria starb 1976 in Karaganda.

Die Familie wurde 1931 enteignet und nach Karaganda, Maikuduk verbannt. Onkel Abraham kam im Knast ums Leben. (Erschossen am 20.10.1938)

Als dritter wurde Onkel Peter 1880 geboren. An ihn kann ich mich nicht erinnern, denn er starb 1920.

Vierter war mein Vater Kornelius P. Wiens (euer Großvater). Geboren am 05.04.1882.

Das Leben unserer Familie beschreibe ich später.

Als nächste nach dem Alter kam Tante Anna 1884. Sie hatte Heinrich Franz aus dem Gebiet Samara geheiratet. Ihre kinderreiche Familie wurde 1931 enteignet und nach Fernost Russlands verbannt. Annas Mann war in Haft ums Leben gekommen. Die Kinder überlebten zum Teil Verhaftungen, Arbeitslager und Trudarmee. Sie verheirateten sich überwiegend mit Russen und ihre Nachkommen wohnen in Fernosten Russlands. Meine Schwester Helene steht mit ihnen im Brieflichem Kontakt und ich habe Fotos von meinen Cousinen und Cousins mit ihren Männen und Frauen.

Als sechster wurde der jüngere Bruder meines Vaters Onkel Julius geboren, der in Großvaters Haus uns gegenüber wohnte. Onkels Familie (seine Frau war Elisabeth Töws), die vergleichsweise klein war (sie hatten nur fünf Kinder) wurde 1931 enteignet und nach Karaganda. Maikuduk verbannt. Onkel und Tante starben bald darauf (1932). Die Kinder jedoch überlebten:

  • Katharina, älteste Tochter (*1913) heiratete Hans Jul. Bergmann und ist mit der Familie 1991 nach Deutschland ausgewandert.
  • Maria, die zweite Tochter war kränklich und starb 1970. Ihr Ehemann Jakob <Abr.> Bergmann verbrachte 10 Jahre in Straflagern und starb 1965.
  • Helene, meine Kameradin in unseren Kinderspielen und in der Grundschule war ein „Junge“ in Mädchenkleid. Ich spielte mit ihr nur Jungenspiele. Wir ritten auf Pferden, ärgerten Kamele, wechselten bei der Saatzeit zur Mittagspause die Pferde aus und ritten um die Wette. Mit Widerwille passten wir auf unsere jüngere Geschwister auf. Sie sammelt wie auch ich Kasanki und spielte nie mit Puppen. Dafür war sie gut bei Fangen von Fröschen, die wir in den Kellern in unsere Taschen einsammelten. Helene heiratete nach dem Krieg Johannes Bretthauer (er starb 1985). Ihre Kinder wanderten 1990 mit ihr zusammen nach Deutschland aus.
  • Peter, geboren 1927 arbeitete nach seiner Berufsausbildung schon vom Alter von 15-16 Jahren als Bergbauarbeiter unter Tage. In Folge Schwerstarbeit starb er 1971. Er hinterliess eine noch junge Frau mit sechs Kindern. Die Kinder sind mit ihrer Mutter ebenfalls nach Deutschland ausgewandert.
  • Elisabeth, die Jüngste ist mit Arthur Töws Verheiratet. Zusammen mit Kindern und Enkelkindern wohnen sie auch schon in Deutschland.

Jüngste Schwester meines Vaters war meine Tante Helene (1889-1960). Verheiratete Janzen. Sie hatte früh ihren Mann verloren. Mit uns wuchsen ihre zwei Töchter Anna und Maria auf. Tante Helene heiratete ein zweites mal Jakob Fröse – einen reichen Landwirt. Sie bekamen eine gemeinsame Tochter Helene. Die Familie wurde 1931 enteignet und nach Karaganda, Maikuduk verbannt. Während des Krieges wurden sie in das Dorf Engels umgesiedelt. In dieser Zeit kam ihre Tochter Helene (ein noch junges Mädchen nach der 7. Klasse) bei einem Schneesturm ums Leben. Sie erfror auf dem Weg von einer Dorfabteilung nach Hause in die Siedlung.

Tante Helene war gestorben und ihre Töchter Anna und Maria sind mit Kindern und Enkelkindern nach Deutschland ausgewandert. Marias Eheman Pauls war in Haft gestorben.

Somit habe ich alle Onkels und Tanten väterlichen Seite beschrieben sowie meine Cousins und Cousinen. Deren Kinder kenne ich kaum und für euch sind es schon Cousins zweiten Grades.

Um die Verwandtschaft anschaulicher zu machen habe ich unten eine Tabelle beigefügt.

Der Stammbaum meiner Mutter (eurer Großmutter)

Sie kamen als Junge Leute aus Deutschland mein Großvater Dietrich Joh. Thiessen (1863-1022) und meine Großmutter Katharina geb. Epp (1866-1922). Großelter galten als reiche Leute. Aus diesem Grund wurden sie unter den ersten enteignet und wurden mit Familie nach Turinsk im Ural verbannt. Sie hatten vier Kinder – Johann, Helene, Agathe und Gerhrd.

  • Johann, ältester Bruder meiner Mutter hatte des grosse aus Ziegeln gemauertes Haus meines Großvaters geerbt und war ein guter Landwirt. Ihre Kinder: Erna – lebte in Karaganda, Anna starb 1928, Helene, Arnold.
  • Helene, Schwester meiner Mutter. Verheiratet mit Peter Jul. Wiens (Cousin meines Vaters). Die Familie wurde 1931 enteignet und mit Kindern nach Kasachstan verbannt. Dort verhungerten Tante Helene und Onkel Peter sowie ihre älteste Kinder Johannes und Katharina. Am Leben blieben nur die jüngste Tochter Helene und Sohn Julius. Sie hatte aus dem Kinderheim ihr Onkel Kornelius zu sich nach Kompanejsk genommen. Am Kriegsbeginn wurden sie in Kreis Karkaralinsk, dorf Karbyschewka umgesiedelt
  • Agatha – meine Mutter- eure Großmutter.

unsere Familie beschreibe ich später.

  • Gerhard, Mutters jüngster Bruder, mein Onkel Gerhard war früh gestorben (1923). Er hinterliess Frau und zwei Kinder – Maria und Helmut. Maria war 1987 in Maikuduk gestorben. Helmut wurde 1941 in die Rote Armee einberufen und war an der Front gefallen.

 

Stammbaum meiner Stiefmutter – Cousine meine Mutter

Oma-Lisa, die ihr alle gut kennt, war 1979 in Karaganda gestorben. Ihr Vater Johannes Joh. Thiessen war 1867 als 3-Jährige Junge mit seinen Eltern aus Deutschland nach Russland gekommen. Er war Bruder zu eurem Urgroßvater Dietrich Joh. Thiessen.

Die Brüder von Oma-Lisa – Johannes, Hermann und Reinhold wurden alle 1935 verhaftet, obwohl sie keine besonders wohlhabende Bauern waren. Sie alle drei kamen unter unmenschlichen Bedingungen in den Straflagen des GULAGs in der Gegend von Workuta ums Leben.

Bernhard verbrachte ebenfalls 12-15 Jahre in Straflagern und war 1975 hier in Karaganda gestorben.

Die Frau vom ältesten Bruder Johannes wurde 1938 verhaftet und in drei Tagen als Spionin erschossen

Bruder Gerhard war noch vor der Revolution zum Lernen nach Deutschland gefahren und ist dort für immer geblieben. Seine vier Töchter leben in Deutschland.

Der jüngste Bruder von Oma-Lisa Franz Thiessen war Lehrer. Er wurde 1921 vor Augen seiner Familie als weisser Offizier erschossen.

Die jüngste Schwester von Oma-Lisa – Agatha, die bei Tante Ganja lebte blieb unverheiratet und starb 1987 in Karaganda.

Wie ich schon erwähnte – die Geschichte meiner Familie beschreibe ich später. Jetzt ist es so weit.

Meine Eltern haben 1909 geheiratet. Mein Vater war 27 und meine Mutter 19 Jahre alt. Und das waren ihre Kinder:

  • Katharina, (*1910)
  • Peter, (*1911)
  • Helene, (*1913)
  • Kornej, (*1916)
  • Dietrich, (*1919), letztes Kind aus der ersten Ehe. Zwei Kleinkinder waren gestorben.

An meine Mutter, eure Großmutter kann ich mich nicht erinnern, denn ich war erst 2 Jahre alt, als sie im August 1922 an Typhus gestorben war. Sie hieß Agathe Dietrich Thiessen geboren am 16. April 1891.

Nach dem Tod unserer Mutter blieben wir zu fünft, ich war der jüngste.

1923 heiratete unser Vater das zweite Mal, und auf Bitte unserer sterbender Mutter wurde ihre Cousine Elisabeth Joh. Thiessen (*27.11.1894) unsere Stiefmutter. Sie hatte einen ausgesprochen gutmütigen, geduldigen Charakter. So kamen zur Welt unsere Schwester Agathe und Bruder Hermann, drei waren im Kindesalter gestorben. Somit wurden von zwölf Kindern sieben erwachsen. Vater hatte ein Haus gegenüber vom Großvater, auf der anderen Strassenseite gebaut, wo für ihn ein Stück Land gekauft wurde.

Das Jahr 1921 zeichnete sich als Beginn einer Zeit des Zerfalls und Hungersnot im jungen, sowjetischen Russland. Man sollte betonen, dass in unseren mennonitischen Dörfern, die Leute kaum gehungert haben, weil aus religiösen Gründen kein Alkohol getrunken wurde. Es gab kein Verbot zum Alkoholkonsum, aber die öffentliche Ächtung dieses Lasters war so gross, dass man von Kindesalter dieses als ein grosses Übel betrachtete. Wenn die Älteren ohne Alkohol auskamen, dann war diese Einstellung auch für junge Leute selbstverständlich. Sogar bei Hochzeiten und anderen Feiern wurde kein Wein oder Bier angeboten.

Es gab zehn solche Dörfer an der Wolga. Die Einwohner dieser Dörfer kamen nach Russland nicht zur Zeiten Katharina der Großen, so wie die Einwohner von zahlreichen anderen deutschen Dörfern, sondern erst 1850-1860. Somit waren sie schon auf einem höherem kulturellem Stand. Schulbildung war Pflicht für alle Kinder. In der Schule wurden Grundlagen aller Fächer, die für einen Landwirt notwendig waren unterrichtet.

Unter mennoniten gab es keine Knechte. Hilfsarbeiter wurden aus russischen oder anderen deutsche Dörfern eingestellt. Reiche Landwirte beschäftigten Arbeiter das ganze Jahr. Zur Saat- und Erntezeiten wurden zusätzliche Arbeiter eingestellt. Die ärmeren kamen ohne fremde Arbeitskraft aus. Sie wirtschafteten mit den Familienmitgliedern.

Von solchen Familien gab es einige in jedem Dorf. Diese Eigenschaften, einschliesslich Selbstbegrenzung, Sparsamkeit und Vorausplanung ermöglichte den Bewohnern die Hungersjahre 1921-1922 relativ unbeschadet zu überstehen.

Im Frühling 1922 waren meine Eltern zu Besuch in das 8 Werst entfernte Dorf Köppental gefahren, in das Heimatdorf meiner Mutter. Auf dem Rückweg hatten sie einen etwa 10 jährigen Jungen im Matsch gefunden, der vor Hunger und Typhus schon halbtot war. Sie nahmen ihn zu sich nach Hause, haben ihn gründlich gewaschen und ihm zu Essen gegeben. Seine Kleidung, die voller Läuse war, wurde verbrannt. Der Junge wurde wieder gesund und die Eltern brachten ihn zu seinen Verwandten. Bei uns in der Familie hatten sich fast alle mit dieser Krankheit angesteckt. Der zu Opfer wurde auch meine Mutter, an die ich mich nicht erinnern kann. So blieb unser kranke Vater mit uns fünf Kindern zurück.

Hier enden die Erinnerungen von Dietrich K. Wiens.

Katharina

*1876

Johann Töws

Abraham

1878-1938

Anna

*1884

Peter

1880-1920

Kornelius

1882-1938

Julius

1886-1932

Helene

1889-1960

Helene, verh. mit Jakob Fröse Agatha Helene Katharina

1910-1973

Ktharina Anna
Peter Nelly Peter

1911-2003

Maria Maria
Johann Wassilij Helene

1913-2003

Helene Hetene
Helene Heinrich Kornej

1916-1984

Peter
Jakob Anna Dietrich

1919-1998

Elisabeth
Maria Peter Agathe

1926-2012

Heinrich Katharina Hermann

1928-2005

Abram
Katharina

 

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